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Mobilität im digitalen Zeitalter: “eine Herausforderung für die Schweiz”

In der Schweiz mangelt es im Mobilitätssektor an einer Vereinheitlichung und einem echten Datenaustausch.Dies war das Ergebnis des 20. Kolloquiums des Schweizerischen Fernmeldeverbands (ASUT), das rund 420 Teilnehmer in Bern zusammenführte. Softcom war dabei.

“Ich merke an diesem Tag, dass die Mobilität raschen Veränderungen unterworfen ist, u.a. mit einer Entwicklung hin zu “as a Service” und multimodaler Mobilität”, berichtet Marie-Laure Grandgirard, Projektmanagerin bei Softcom. Die Entwicklung dieses Sektors in der Schweiz wird jedoch durch einen Mangel an Vereinheitlichung und an interdisziplinärem und interkantonalem Austausch gebremst, was zu einer derzeit fragmentierten Organisation führt. Wir sind weit entfernt von dem vernetzten Ökosystem. Selektive Maßnahmen werden ergriffen, aber es gibt keinen koordinierten Ansatz auf Systemebene insgesamt. Nach Ansicht mehrerer Redner fehlt es an “einer globalen und verbindlichen Vision der Mobilität”.

Exclusiv auf dem Kolloquium vorgestellt, bestätigt eine gemeinsam von Pwc Schweiz, der Universität St. Gallen und dem ASUT durchgeführte Studie, dass die Schweizer Mobilitätslandschaft “fragmentiert” ist und die Bereitschaft der etablierten Akteure, d.h. Regulierungsbehörden, Anbieter und Nutzer, zur Zusammenarbeit schwach ist.

Allerdings ist ein vernetztes analoges und digitales Ökosystem erforderlich, um aktuelle und zukünftige Probleme zu lösen. Laut der Referentin Gabriele D’Achille, Leiterin Transport & Logistik bei PwC Schweiz, muss die globale Mobilitätsregulierung und Governance überprüft warden. Ein gesellschaftlicher und politischer Konsens über das schweizerische Mobilitätssystem unter Einbeziehung der Eidgenossenschaft ist notwendig. Auch die Schaffung eines nationalen Koordinations- und Leitungsorgans für vernetzte Mobilität wurde auf dem Kolloquium angesprochen.

Darüber hinaus sollten weitere Anreize zur Teilnahme an diesem Ökosystem und zum Austausch von Mobilitätsdaten eingeführt werden.

“Die von den Rednern genannten Beispiele belegen, dass die Community Labs ein gutes Mittel sind, den Datenaustausch und Treffen zu fördern. Im Rahmen unseres mobilen Anwendungsprojekts ITERA, das zunächst mit öffentlichen Freiburger Verkehr (TPF) entwickelt wurde, haben wir bereits eine kleine Gemeinschaft mit öffentlichen Neuenburger Verkehr (TransN), öffentlichen Bieler Verkehr (TPB) sowie der Eisenbahngesellschaft Montreux Oberland Berner (MOB) geschaffen, die wir weiter wachsen möchten”, sagt Marie-Laure Grandgirard.

In Österreich ist die auf digitale und automatisierte Mobilitätslösungen spezialisierte Bundesagentur AustriaTech ein Fan von Sandboxen (Versuchumgebung) und anderen Datenhubs, um innovative Ideen anzuregen und deren Umsetzung zu erleichtern.

So wurden beispielsweise fünf “städtische Mobilitätslabors” in Österreich eingerichtet, um Innovationen, insbesondere open Innovation, zu unterstützen, wie Doris Wiederwald, Teamleiterin bei AustriaTech, erklärte.