Skip to main content

Die Schweiz, diese undurchsichtige Insel in einem Ozean von Daten.

Der Bund hat es sich zur Aufgabe gemacht, bis 2022 die Anzahl der Application Programming Interfaces (APIs) zu erhöhen, um allen den Zugang zu den Informationen der Bundesverwaltungen zu ermöglichen. Doch hinter diesem Bemühen um Transparenz bleiben viele Fragen offen

Es ist ein Akronym, auf dem die Hoffnung der Bundesverwaltung (Bundesregierung) auf einen einfacheren Informationsaustausch beruht.Nach zwölfmonatigen Verhandlungen hat der Bundesrat im Herbst dieses Jahres endlich die parlamentarische Motion(Antrag) zur Erhöhung der Anzahl der IPAs bis 2022 angenommen.Die Apis? Anwendungsprogrammierungsschnittstellen, die es jedem ermöglichen, über die von der Bundesverwaltung erstellten Informationen zu verfügen.Dank diesen elektronischen Schnittstellen will der Bund die interne und externe Kommunikation verbessern und gleichzeitig die Verbindungen zwischen der Bundesverwaltung und Bürgern herstellen.

Die Strategie besteht daher darin, den direkten Informationsaustausch zwischen den Verwaltungen zu «geringeren Kosten» zu ermöglichen, sagt der freiberufliche Abgeordnete PDC Beat Vonlanthen, der den Antrag gestellt hat. Wird der vermehrte Einsatz von APIs dazu beitragen, die Prozesse zu verflüssigen und den Rückstand der Schweiz beim Open Data aufzuholen? Nicht so sicher. Zur Erinnerung: Die Open-Data-Bewegung setzt sich für einen leichteren Zugang zu den von den öffentlichen Verwaltungen produzierten Daten ein. Zum Zeitpunkt der ersten Forderungen im Jahr 2013 war der Bund noch nicht bereit, das Spiel zu spielen.

Unsere Verwaltungen sind jedoch voller Daten, die für unser tägliches Leben relevant sind: die Anzahl Kinderkrippen pro Gemeinde, die Kriminalitätsrate, die m2 der Parzellen, die im Kanton Waadt gebaut werden sollen, die Liste der leerstehenden Wohnungen in Genf, die Anzahl Spitalbetten in der Westschweiz. Allein diese Daten stellen eine Fülle von Informationen für den Bürger dar. Trotz der legitimen Begeisterung für Open Data ist die Eidgenossenschaft seit langem taub für die Echos dieser Informationsrevolution. Sie zeigt seit schüchternen Anzeichen von Offenheit.

Seit Juli 2006 gewährt das Gesetz über die Organisation von Regierung und Verwaltung (LOGA) den Schweizern das Recht auf Zugang zu allen Regierungsinformationen. Zur Identifizierung der Quellen muss man sich in den Labyrinthe der Bundesverwaltung orientieren. Mit der rasanten Entwicklung der Informationstechnologie und des Internets ändert sich die Situation. Seit 2011 setzt sich im Verein Opendata.ch eine Handvoll eingefleischter Schweizerinnen und Schweizer für mehr Offenheit, Effizienz und Transparenz bei Behörden und öffentlichen Verwaltungen ein, um die Nachahmung von Forschenden und Innovationen in der Wirtschaft zu fördern.

Nur sitzen nicht alle Kantone im gleichen Boot. Auch heute sind Basel, Zürich, Genf und Bern die Klassenbesten beim Open Data. Wird die API-Strategie des Bundes diese kantonalen Ungleichheiten beseitigen? Die Schweiz hofft, dies mit einem Modell zu tun, das sich bei den amerikanischen Technologiegiganten bewährt hat. Amazon an der Führung. Tatsächlich hat das multinationale Unternehmen von Jeff Bezos die IPA 2007 zu seiner Priorität gemacht. Dieses Modell der Agilität hat es dem Unternehmen in Seattle ermöglicht, sein Wachstum zu sichern, um heute seine beherrschende Stellung auf dem heutigen E-Commerce-Markt zu festigen. Ist diese erfolgreiche Strategie auf Daten des Bundes übertragbar? Zumal die Vermehrung der APIs die schmerzliche Frage nach dem Schutz der Privatsphäre und der individuellen Daten aufwirft. Die Schweiz muss darauf antworten, wenn sie ihren Traum von Transparenz verwirklichen will.