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Auf dem Weg in die Zukunft der Mobilität und der Energie : Autonome Fahrzeuge, eine urbanistische Kopfnuss

 

Alexandre Alahi zufolge «baut die künstliche Intelligenz auf zwei Säulen auf. Die eine betrifft die Wahrnehmung und das Verständnis der Umgebung. Bei einem Schachspiel wird die KI also die Position der Steine auf dem Schachbrett feststellen. Die zweite betrifft die Aktion in Abhängigkeit dessen, was wahrgenommen wurde, also in unserem Beispiel: Was ist der beste Zug, um zu gewinnen. Diese beiden Säulen gilt es auf das autonome Fahren anzuwenden. Aber wir haben sehr schnell festgestellt, dass uns eine dritte Säule fehlt: die Vorhersage, also eine Analyse dessen, wie sich die Umgebung in der Zeit entwickelt. Dieser Aspekt, den wir social forecasting nennen, wird in der Forschung häufig unterschätzt.»

Die Arbeiten der ETHL versuchen also menschliches Verhalten zu analysieren, ihre Gesten und Positionen, damit die Maschine ihr Verhalten antizipieren kann und sich entsprechend fortbewegen, im Zweifelsfall ausweichen kann. Diese Bedingung erscheint tatsächlich wesentlich, damit das Fahren autonomer Fahrzeuge in Städten voller Fussgänger und anderer Verkehrsteilnehmer wie Velofahrer gesellschaftliche Akzeptanz findet. Hier bekommt also die Frage des «Kitty Hawk effect» seine volle Bedeutung. Manche Beobachter halten es für schwierig bis aussichtslos, dass autonome Fahrzeuge Akzeptanz finden, solange es so viele Frage beim Zusammenleben mit dem Menschen und den entsprechenden Regeln gibt.

Aber Alexandre Alahi zufolge bremsen diese Aspekte die Entwicklung der Innovationen nur geringfügig aus. «Natürlich muss man Vereinbarungen treffen, um die Akzeptanz zu erhöhen, aber das ist der Vergangenheit schon gelungen, etwa mit Flugzeugen. Die entscheidende Frage ist sicherlich, wann die Technik akzeptabel sein wird. Das kann man sich etappenweise vorstellen. Das heisst, es wäre denkbar, dass es zwischen dem klassischen und dem autonomen Auto Übergangsmodelle gibt. Diese Etappen würden dazu führen, dass die Menschen diese Innovation langsam akzeptieren, die uns letztlich direkt in Richtung des autonomen Autos führt.»

Unabhängig von der Machbarkeit wirft die Massenentwicklung autonomer Fahrzeuge eine Reihe von Fragen auf, auf die es Antworten zu finden gilt, damit die Bevölkerung bei diesem Typ von Mobilität mitzieht. Benoît Ziegler ist Ingenieur und Vorstandsmitglied der Schweizerischen Vereinigung der Verkehrsingenieure und Verkehrsexperten (SVI): «Ich befürchte, dass die automatisierte Mobilität bestimmte Probleme verschärfen wird», erklärt er. «Erstens, wenn wir nicht mehr fahren müssen, könnte das den Gebrauch des Autos weiter erhöhen, weil sie für alle und jeden verfügbar wären, sogar für Kinder, die ja gar nicht fahren dürften.»

Der Experte weist zudem auf ein zweites Risiko hin: «Wir müssten mit mehr Verkehr rechnen. Ich nehme häufig das Beispiel eines Pendlers. Ist er auf Arbeit angekommen, könnte es gut sein, dass er sein Auto wieder nach Hause schickt. Entweder weil es keine Parkplätze gibt oder sich die Kosten fürs Parken sparen will. Und wenn er Feierabend hat, ruft er sein Auto herbei, um ihn abzuholen. Ein derartiges Verhalten verdoppelt das Verkehrsaufkommen auf den Strassen.» Alexandre Alahi differenziert. Seiner Ansicht nach schafft die technische Innovation nicht unbedingt neue Probleme: «Die Fähigkeit des Menschen besteht darin nachzudenken und Lösungen zu finden, um das zu vermeiden.»

Redaktion – Mehdi Atmani – Flypaper Media _ Illustration – Jérôme Viguet – Cartoonbase SÀRL

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem Buch “Ein Einblick in 20 Jahre Innovation”. Softcom ist 20 Jahre alt geworden und hat sich mit den Herausforderungen der Digitalisierung auseinandergesetzt, wie sie in den letzten Jahren erlebt wurde. Es ist aber vor allem auch eine zukunftsorientierte Auseinandersetzung, in der nicht nur die Chancen, sondern auch die Grenzen und Risiken thematisiert werden.

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Wie werden wir uns morgen fortbewegen?

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Die Welt der Energie hat sich im letzten Jahrzehnt mehr entwickelt als in einem Jahrhundert.

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