Die Frage der Barrierefreiheit von Online-Portalen, Informationen, deren Lesen und Verstehen ist eine entscheidende Herausforderung für eine integrative und gleichberechtigte E-Government-Strategie. Die Schweiz hat zwar den Nutzen der Digitalisierung ihrer Dienstleistungen erkannt, ist aber noch weit davon entfernt, ein universelles E-Government-Portal anzubieten, das für die gesamte Bevölkerung zugänglich ist und ihr dient. Dieses muss jedoch die Vielfalt der Schweizer Bevölkerung und damit ihre Bedürfnisse widerspiegeln. Diese sind vielfältig.
Es ist eine Tatsache, dass die Bevölkerung immer älter wird. Dieser demografische Trend stellt eine E-Government-Strategie vor unzählige Herausforderungen. Wie können wir sicherstellen, dass öffentliche Dienstleistungen online leicht zugänglich, lesbar und verständlich sind, auch für eine Bevölkerungsgruppe, die sich mit der digitalen Welt nicht so gut auskennt?Sollte alles digitalisiert werden oder sollten physische Schalter beibehalten werden, um den Bedürfnissen der Senioren gerecht zu werden? Ein weiteres Beispiel: Die Schweizer Bevölkerung setzt sich aus mehreren Dutzend Nationalitäten zusammen. Darunter befinden sich auch fremdsprachige Einwohner, die keine der vier Landessprachen sprechen. Durch die Übersetzung von öffentlichen Dienstleistungen in andere Sprachen könnten diese Menschen Zugang zu den Dienstleistungen der Behörden erhalten.
Und was ist mit Menschen mit Behinderungen oder Menschen, die einfach keinen Zugang zu digitalen Tools haben? Der Kanton Jura scheint hier eine Lösung gefunden zu haben. Der Kanton hat in seinen Behörden und Postschaltern Computerterminals eingerichtet, an denen Personen, die zu Hause keinen Computer haben, online auf öffentliche Dienstleistungen zugreifen können.Aufgrund des Föderalismus wird diese Lösung nicht in allen Kantonen eingesetzt. Mehr Synergien zwischen Gemeinden, Kantonen und dem Bund würden jedoch die Dynamik und Einheitlichkeit von E-Government-Projekten erhöhen und damit der Bevölkerung mehr Gerechtigkeit bieten.